Im Berufsbildungszentrum der Handwerkskammer Magdeburg hat am 4. Mai die Überbetriebliche Lehrunterweisung wieder begonnen. Das Bild zeigt SHK-Ausbilder René Horst mit Teilnehmern des Kurses "Gerätetechnik Wasser".
Handwerkskammer Magdeburg
Im Berufsbildungszentrum der Handwerkskammer Magdeburg hat am 4. Mai die Überbetriebliche Lehrunterweisung wieder begonnen. Das Bild zeigt SHK-Ausbilder René Horst mit Teilnehmern des Kurses "Gerätetechnik Wasser".

Die Handwerkskammer ruft dazu auf, trotz der Corona-Krise an die Ausbildung junger Menschen zu denken.Ausbildung trotz Krise

Nach sieben Wochen Zwangsschließung hat am 4. Mai auch das Berufsbildungszentrum der Handwerkskammer Magdeburg den Lehrbetrieb wieder aufgenommen. Schrittweise steigen die Auszubildenden in der Überbetrieblichen Lehrunterweisung und die Teilnehmer von Fort- und Weiterbildungen wieder ein - natürlich unter Einhaltung der Hygienevorschriften. Die Ausbilder haben dafür umfangreiche Maßnahmen zur Einhaltung der Schutzregelungen vorgenommen.

Die Corona-Pandemie stellt die Bildungszentren des Handwerks und vor allem die ausbildenden Handwerksbetriebe vor noch nie dagewesene Herausforderungen und trübt die Aussichten für das kommende Ausbildungsjahr. Nach einer aktuellen Umfrage des Zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH) planen zwar fast 45 Prozent der befragten Handwerksbetriebe, für das kommende Ausbildungsjahr genauso viele oder sogar mehr Auszubildende einzustellen wie im Vorjahr. "Sorgenvoll muss uns alle jedoch stimmen, dass jeder vierte der befragten Betriebe (25 Prozent) beabsichtigt, sich aus der Ausbildung zurückzuziehen", sagt Hagen Mauer, Präsident der Handwerkskammer Magdeburg.

Mauer fordert deshalb alle Akteure der Berufsbildung auf, die negativen wirtschaftlichen Folgen der Corona-Krise so umfassend wie möglich abzumildern und Ausbildungsbetriebe am Markt zu halten. "Wir müssen alles dafür tun, Ausbildungsbetriebe über Wasser zu halten, damit sie als Ausbildungsorte nicht wegbrechen. Die betriebliche Ausbildung muss unbedingt weiter gestärkt werden, denn der Lernort Betrieb lässt sich nicht ersetzen. Ein Rückgang bei der Ausbildungsleistung der Betriebe wird die Fachkräfteproblematik absehbar massiv verschärfen“, sagt Mauer und fordert:

  1. Ausbildungszuschuss: Um die hohe Unsicherheit für die Ausbildungsbetriebe im Hinblick auf Ausbildungsinvestitionen zur reduzieren, wäre eine finanzielle Anerkennung von Ausbildung und die Entlastung bei Ausbildungskosten gerade jetzt wichtig.
  2. Kurzarbeitergeld für Azubis ab dem ersten Monat: Wenn alle anderen Möglichkeiten ausgeschöpft sind, wenn die Unterbrechung der Ausbildung organisatorisch und finanziell pandemiebedingt unvermeidbar wird - dann müssen Betriebe auch für ihre Azubis ohne sechswöchige Wartefrist auf Kurzarbeit zurückgreifen können.
  3. Berufsorientierung und Ausbildungsvermittlung: Aufgrund der langfristigen Schließung von allgemeinbildenden Schulen und der Kontakteinschränkungen für Schüler muss verstärkt auf digitale Informationsangebote der Berufsorientierung aufmerksam gemacht sowie telefonisch oder digital individuell beraten werden. Auf dieser Grundlage ist der Vermittlungsprozess durch eine enge Kooperation von allgemeinbildenden Schulen, Arbeitsagenturen und Handwerkskammern zu gewährleisten.
  4. Unterstützung der von Vertragslösung betroffenen Auszubildenden: Betriebe, die zusätzliche Ausbildungsplätze für von Insolvenz oder Betriebsschließung betroffene Auszubildende anbieten, sind zu fördern. Sicherung des
  5. Fachkräftenachwuchses durch Einstiegsqualifizierung: Sofern aufgrund der ökonomischen Auswirkungen des Shutdown nicht genug Ausbildungsplätze zur Verfügung stehen, sollten Bewerber ersatzweise in die Einstiegsqualifizierung vermittelt und nachfolgend eine zeitliche Anrechnung auf das erste Ausbildungsjahr geprüft werden.

Sollten Sie Fragen zu bestehenden Ausbildungsverhältnissen haben, wenden Sie sich an die Ausbildungsberater der Handwerkskammer oder an unsere Beraterin in der Passgenauen Besetzung, Frau Stefanie Garbe.

Heike Müller

Sekretariat Bildung

Tel. 0391 6268-151

Fax 0391 6268-110

hmueller--at--hwk-magdeburg.de