Auch im Handwerk steigen Frust und Unzufriedenheit über hohe bürokratische Belastungen, mangelnden politischen Gestaltungswillen und eine negative wirtschaftspolitische Entwicklung in Deutschland. Für eine bessere Wirtschafts- und Standortpolitik hat das Handwerk am 19.01. mit einem Aktionstag ein Zeichen gesetzt. Bundesweit machten Betriebsinhaberinnen und Betriebsinhaber, Innungen und Verbände auf ihre Situation aufmerksam.

Foto (v.l.n.r.): Andreas Dieckmann, Melissa Leiste, Andreas Heine, Patrick Meyer am 19.1. in der Wernigeröder Fußgängerzone<br />
Bildquelle: Anne-Kristin Gotot/ Handwerkskammer Magdeburg

 „Es ist viel Vertrauen verloren gegangen. Bei vielen Betrieben und Beschäftigten herrscht der begründete Eindruck: Die zahlreichen Probleme im Land werden von der Politik nicht angepackt – von spürbarem Bürokratieabbau bis zur Behebung der Bildungsmisere. Bereits beschlossene Punkte werden nicht konsequent umgesetzt. Es fehlt an politischer Planbarkeit und Verlässlichkeit für unternehmerische Zukunftsentscheidungen. Es passiert viel zu wenig, um die Belastungen für Betriebe und Beschäftigte zu reduzieren und Leistungsträger zu stärken. So kann es nicht weitergehen. Es ist Zeit, dass die Politik endlich ins Machen kommt“, sagte der Präsident der Handwerkskammern Magdeburg, Andreas Dieckmann, am 19.01. bei einem Pressegespräch in Wernigerode.

Fleischermeisterin Melissa Leiste, die im Unternehmen ihres Vaters Frank Leiste in Wernigerode arbeitet, berichtete von zunehmenden Belastungen durch steigende Einkaufpreise, Anlieferkosten und Energiepreise, Kauf-Zurückhaltung der Stammkundschaft, Fachkräftemangel und vor allem bürokratischen Belastungen.

„Ich liebe mein Handwerk wirklich sehr, aber ich habe kaum noch Zeit dafür“, so Leiste.

Dachdeckermeister Patrick Meyer, Betriebsinhaber und stellvertretender Kreishandwerksmeister, sieht das Unternehmertum in Gefahr.

„Der Bürokratie-Aufwand wird immer höher, das wollen sich viele nicht mehr antun“, so Meyer.

Andreas Heine, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Wernigerode, kritisierte u.a. die LKW-Maut:

„Das ist problematisch für viele Wirtschaftsbereiche, auch für uns im Handwerk.“

 

 

Weitere Aktionen

Der Aktionstag ist Teil eines Maßnahmenpakets der Handwerksorganisation.

Ein gemeinsames Schreiben der Spitzenverbänden der deutschen Wirtschaft an Bundeskanzler Olaf Scholz wurde übermittelt. Den vollständigen Brief können Sie unter diesem Link nachlesen.

In Arbeit sind außerdem u.a.

  • eine Postkartenaktion für Betriebe (läuft derzeit an),
  • und eine Aktion im Regierungsviertel.
  • Auch beim Spitzengespräch der Deutschen Wirtschaft am 1. März in München wird das Handwerk seine Forderungen an den Bundeskanzler adressieren und konkrete Antworten einfordern.

 

    Das Kampagnenmaterial steht Ihnen weiterhin zur Verfügung!

    Kampagnenmaterial zum freien Download

    Sie finden im Download-Ordner folgendes Kampagnenmaterial:

    • Die Aktionskachel im 1:1-Format, die Organisationen und Betriebe zur Verbreitung der Aktion über Social Media und Messenger-Dienste einsetzen können
    • Fünf Motiv-Aktionsschilder „Zeit, zu machen.“ im A4-Format, druckfähig
    • Fünf Social-Media-Motive „Zeit, zu machen.“ im 1:1-Format
    • Kampagnenlogo im 1:1 Format
    • Schriftzug „Zeit, zu machen.“

    Wichtiger Hinweis:

    • Die Materialien sind sowohl zum Ausdrucken als auch für Social-Media geeignet.
    • Auf Anfrage erstellen wir die Ausdrucke für Sie. Diese liegen dann in der Handwerkskammer Magdeburg zur Abholung bereit.

     

    Ansprechperson

    Handwerkskammer Magdeburg
    Anja Gildemeister
    Leiterin Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
    Gareisstraße 10, 39106 Magdeburg
    Tel.: 0391 6268-157
    E-Mail: [email protected]